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Flaminio Bertoni, der Mann der Träume schuf
Autor: Renato Pugina, Televisione Svizzera Italiana

Eine kleine Hommage an den Schöpfer der "Traction Avant", "2 CV" und "DS"


Flaminio Bertoni ging mit seinen zwischen 1934 und 1963 für Citroën geschaffenen Automodellen in die Design-Geschichte ein. Obwohl Autos wie die "Traction Avant", "2 CV" oder "DS" für ihre Zeit einmalig waren und noch heute für viele zu den schönsten je gebauten zählen, geriet der Name ihres Schöpfers zusehends in Vergessenheit.

Bertoni war in der Tat ein aussergewöhnlicher Künstler und Meister des italienischen Designs, der mit seinen ungewöhnlichen Automobilen die Welt zum Staunen brachte. Doch die Kreativität Bertonis erschöpfte sich nicht im Industriedesign. Er war gleichzeitig auch Maler, Bildhauer, Architekt, Erfinder - in gewissem Sinn ein Schöpfer leonardischen Zuschnitts, der sein mannigfaltiges Talent auf verschiedenen Ebenen erblühen liess, stets getrieben von einer unbändigen schöpferischen Kraft.
1903 im grenznahen Varese geboren, verliess der bloss mit seinem Geschick und seiner Willenskraft bewaffnete junge Bertoni das kleine Provinzstädtchen um in Paris seine Träume zu verwirklichen.

1934 formte er in einer einzigen Nacht, erstmals das bis dahin noch weitgehend unbekannte Material 'Plastilin' nutzend, das Modell eines zukünftigen Autos, wie es nach seiner Vorstellung auszusehen hatte. Tags darauf zeigte er es André Citroën, dem es ausnehmend gut gefiel und der es sogleich in Produktion gehen lassen wollte.

So entstand der epochemachende "Traction Avant".

Es folgte der in über 5 Millionen Einheiten produzierte "2 CV", ein Auto, das das Strassenbild über seine 40-jährige Produktionszeit hinaus noch heute prägt.

Die "DS" schliesslich, welche 1955 die Welt durch ihren bahnbrechenden Stil und ihre futuristischen Züge verblüffte, half entscheidend mit, dass das Industriedesign als Ganzes und der Automobilbau im Besonderen definitiv zur Kunstform erhoben wurde.


(Die verwendeten Bilder stammen von der Flaminio Bertoni Website)
(Übersetzung der TSI Pressetexte: Caspar Türler)