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Aschenbecher für einen Nichtraucher - Teil 2, die Probefahrt | ||
Die
Revision eines 15/Six-Motors Daniel Eberli |
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Seit dem
November hatte ich meinen Six beim Strassenverkehrsamt abgemeldet. Da
der Motor ausgebaut war, wäre auch ein Ausflug bei mildem Wetter
nicht möglich gewesen, und so ein 3-Liter-Wagen schlägt doch
ganz schön zu Buche, was Versicherung und Steuern betrifft. |
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Ursache | Passen der Auswirkungen | Wahrscheinlichkeit |
Defekte Zündkerze | Hoch | Hoch |
Gebrochene Kurbelwelle | Mittel | Mittel |
Gebrochene Nockenwelle | Mittel | Gering |
Stössel ausgehängt | Hoch | Mittel |
Kipphebel gebrochen | Hoch | Gering |
Vergaserdüse verstopft | Mittel | Hoch |
Riss im Ansaug - oder Auspuff-Flansch | Gering | Hoch |
Steuerkette einen Zahn übersprungen | Hoch | Mittel |
Beim näheren Betrachten meiner Triage kam ich zum Schluss, dass bei eine gebrochene Kurbel- oder Nockenwelle nicht in Betracht kam, da entweder die Leistung nicht mehr bis zum Getriebe durch käme, oder die Motorsteuerung total versagt hätte, weil die Steuerkette auf der anderen Seite des Motors angebracht ist. Blieben also die Zündkerzen, der Vergaser, die Steuerkette und der Stössel. Am Sonntagmorgen fuhr ich mit Agi zu meinem Wagen. Zuerst ersetzte ich sämtliche Kerzen, dann startete ich den Motor. - Keine Verbesserung, dafür erkannte ich, dass das Geräusch auf der rechten Seite daher rührte, dass bei jeder Umdrehung (oder zumindest bei jeder zweiten, so genau lässt sich das schwer erkennen) beim Vergaser aus einer Düse, welche wohl zum Ansaugen von Luft dienen sollte, ein Benzin-Luft-Gemisch ausgeblasen wurde. Wir schleppten den Wagen nach Hause, und ich drehte die Kerzen wieder heraus, um die Kompression zu messen. Die Messung selbst ergab keine schlüssigen Erkenntnisse, dafür fiel mir auf, dass die Kerzenbilder extrem unterschiedlich waren: Die erste (von vorne gesehen) war jungfräulich neu, graduell änderte sich das Bild, bis die letzte dann schwarz wie Kohle war. -Eigentlich wäre nach so kurzer Zeit mit gezogenem Choke die verkohlte Kerze eher normal. - Ob also doch etwas am Vergaser...? |
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Ich
begann mit der Demontage des Luftfilters, hielt dann aber inne, als mir
bewusst wurde, dass bei einer verstopften Düse das Gemisch nicht
nach aussen geblasen würde. Ich demontierte die Abdeckung des Zylinderkopfs
- und sah sofort, was passiert war. Beim zweiten Zylinder war der Auslass-Stössel
ausgehängt, der Einlass verkrümmt und vermutlich so verklemmt,
dass das Einlass-Ventil nicht völlig dicht machte. Dadurch konnte
der Druck vom aufsteigenden Kolben in den Vergaser entweichen, wo er die
eine Kammer leer blies, womit die ersten drei Zylinder nur noch einen
Rest an Gemisch von den hinteren drei Zylindern "ergattern"
konnten. Deshalb waren die Kerzen auch nicht geschwärzt. Ich entfernte
die beiden Stössel und versicherte mich, dass die Kipphebel frei
spielten. Dann richtete ich das verkrümmte Stängelchen und baute
beides wieder ein. Interessanterweise stimmte bei den meisten Ventilen
das Spiel nicht. Nachdem ich alle Ventile neu eingestellt hatte, mass
ich nochmals die Kompression. - Überall praktisch gleich viel. Danach
startete ich den Motor, und er lief rund und sauber. |
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Der Zylinderschleifer konnte mir keine Erklärung geben. Seiner Ansicht nach ist ein Ventil hängen geblieben, aber diese haben ja zwei Jahre lang problemlos gearbeitet. Er habe die Ventile eingestellt - anders wäre der Motor gar nicht richtig gelaufen. (Ich selbst hatte nur bei zwei oder drei Ventilen mit der Hand gespürt, ob das Spiel stimmen konnte.) Ich neige ebenfalls zu dieser Meinung, so dass ich mir nur vorstellen kann, dass von der Bearbeitung ein winziger Spahn den Weg in die Ventilführung gefunden hat. Der Öldruck ist bei kaltem Motor in Ordnung, liegt aber bei warmem Motor nur wenig über dem Wert vor der Zerlegung. - Vielleicht war das Öl doch etwas zu wenig warm, als ich im Januar in meiner ungeheizten Garage die Ölpumpe einstellte. Zu bemerken ist immerhin, dass ich zur Zeit ein Superlube HD 30 Einbereichsöl fahre. Nach dem Ölwechsel nach 4 - 500 Kilometern, verbunden mit dem Nachziehen des Zylinderkopfs und dem Einstellen der Ventile, werde ich auf ein 50-er Öl wechseln. |
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Der Zylinderschleifer
wies übrigens darauf hin, dass ich ein Öl ohne Reinigungszusätze
verwenden solle, da ansonsten die Weissmetall-Lager angegriffen werden.
Zudem gebe ein Öl für Veteranen mehr Sprühnebel, welcher
nötig ist für die Schmierung von Kolbenbolzen, Ventilführungen
etc. Penrite, Kendall und weitere Hersteller haben solche Öle im
Angebot. Daniel Eberli Nachtrag
der Web-Redaktion: |
Zum ersten Teil dieses
Berichtes
Zum
dritten Teil dieses Berichtes