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Sechs
Aschenbecher für einen Nichtraucher Folge 5 Druck-Sache (Ölkühler und Ölfilter für eine Traction) Daniel Eberli |
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Was bisher
geschah: Im heissen
Sommer 03 machte unser anonymer Citroholiker mehrere Ausfahrten mit seiner
Traction. Nach einigen Einstell-Arbeiten erfreute der Motor durch Laufruhe
und die souveräne Art der Kraftentfaltung. Die Temperatur war recht
hoch, so dass sich der Besitzer entschloss, den Thermostaten zu entfernen.
Darauf bewegte sich die Temperaturanzeige auch an Hitzetagen auf akzeptablem
Niveau. |
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Bei
den Traction-Motoren führt auf der rechten Seite ungefähr auf
der Höhe der Nockenwelle ein Ölkanal durch die ganze Länge
des Motors. Der Verschlussstopfen auf der Rückseite kann leicht entfernt,
durchbohrt und mit einem Anschlussstück für eine Ölleitung
versehen werden. Dort war bereits der Schalter für die Öldruckanzeige
montiert. An dieser Stelle wurde nun ein T-Stück eingebaut. Auf der einen Seite kam der Öldruckschalter hin, auf der anderen wurde die Leitung zu einem Ölkühler (Ex Opel Commodore 2.5 oder 2.8) unterhalb des Wasserkühlers geführt. Von dort ging eine Leitung zu einem handelsüblichen Ölfilter und die Rückleitung wurde durch eine Schraube der Befestigung des Ölmessstabes geführt. Es hätte auch bei der Benzinpumpe sein können. Ein kleines Ventil verschloss den Kreislauf, wenn der Druck unter 0.5 Bar sinken sollte. Zusammen mit der Länge der Leitung, dem Kühler und dem Filter nahmen die Konstrukteure an, dass unterhalb von 1 Bar kaum eine Zirkulation stattfinden würde. |
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Bei
der Ausfahrt der Region Ost vom 14. September war von der Wirksamkeit der
Massnahme wenig zu spüren. Im Gegenteil: Nach ca. 75 Kilometern zügiger
Fahrt war ein leises Zwitschern zu vernehmen, welches bis zum Treffpunkt
häufiger und etwas lauter wurde. Kein Zweifel: Mindestens ein
Kipphebel lief trocken. Nachdem die Abdeckung entfernt und etwas Öl
über die Kipphebelwelle gegossen worden war, war das Phänomen
verschwunden und tauchte den ganzen Tag über nicht mehr auf. Trotzdem:
Das war kein Zustand, gegen den tiefen Öldruck musste etwas unternommen
werden. In der Folge wurde die Anordnung der Komponenten des externen Ölkreislaufes geändert: Das Druckventil wurde zusammen mit einem Abstellhähnchen unmittelbar beim Anschlussstück montiert. Das Abstellhähnchen war eine Sicherheitsmassnahme: Sollte die Öltemperatur zu tief sein oder durch unglückliche Umstände der Ölkühler beschädigt werden, kann man dort den Hahn abdrehen und ohne Probleme weiterfahren. |
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Bei
späteren Fahrten wurde der Ölkühler etwa handwarm, allerdings
waren die Tagestemperaturen nicht mehr so hoch. Die Citroënisten kamen zum Schluss, dass wohl die Ölpumpe bei warmem Öl zu viel internen Druckverlust haben muss, dass also die Zahnräder innerhalb der Zahnradpumpe zu viel Axialspiel aufweisen. Da die Prüfung der Pumpe im Winter in der kalten Garage und bei einer Öltemperatur von knapp 60° C stattgefunden hatte zu einer Öltemperatur von 80 oder gar 90° somit ein erheblicher Unterschied bestanden hatte war der Mangel nicht bemerkt worden. Das Verdikt lautet nun: Im Winter muss der Motor nochmals raus, damit die Ölpumpe überarbeitet werden kann. |
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Fazit:
Die Idee, einen Ölkühler und vor allem auch einen Ölfilter
im Nebenkreis zu betreiben, erscheint nach wie vor sinnvoll. Metallabrieb
zirkuliert sonst immer wieder durch die Lager und sorgt dort wie Schleifpaste
für noch mehr Abrieb. Natürlich ist ein Ölfilter im Hauptstrom
effizienter, aber auch im Nebenstrom können Schmutzpartikel wirksam
aufgefangen werden, so dass der Lagerverschleiss verringert wird. Da unser
Citroholiker den Motor nochmals ausbauen muss, wird es mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem weiteren Bericht kommen. Verpassen
Sie also nicht die nächste Folge, wenn es wieder heisst:: Daniel Eberli |
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