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Servicekurs bei Daniel Eberli
am 9. April 2005 in Benken

Peter Mävers

Benken in der Schweiz liegt zwar nicht gerade direkt vor meiner Haustür, aber nach allem was ich schon vom Technikus Daniel gelesen habe, hat es mich gereizt an seinem neuerlichen Service-Kurs für Tractionen teilzunehmen.
Was wären wir bloß ohne das Internet. Ohne dies hätte ich in Deutschland in der Lüneburger Heide sicher niemals von diesem Kurs erfahren. Also gleich im Newsletter das entsprechende Formular
anklicken und ausfüllen.
Postwendend war die Antwort da. Zwei Lehrgänge finden statt, Nachfrage ist in großem Umfang vorhanden. Der Blick in den Atlas bringt Ernüchterung. 830 KM sind’s von mir zuhause bis nach Benken. Dazu kommt noch die „leidige“ berufliche Tätigkeit, die mich zu einer Anreise erst amSamstag morgen zwingt. Ich bin nicht der einzige
deutsche Interessent und daher stellt Daniel die Adressen zur Verfügung um evtl. Anfahr-Gemeinschaftenzu bilden.

So fügt es sich, daß ich nachts um 3.30 Uhr an der Autobahn nahe Frankfurt den mir bis dahin völlig unbekannten Gerhard zusteigen lasse, nachdem ich selber bereits in Walsrode um 23.30 Uhr gestartet
bin. Schneller als gedacht erreichen wir Benken gegen 7.00 Uhr und lassen uns von der völlig verdutzten Putzfrau im Gasthof Baumgarten ein Frühstück servieren. Wenig später kommt Daniel mit seinem 15er vorgefahren. Kisten und Kästen mit
Kursusunterlagen werden ausgeladen.
Nach und nach treffen die restlichen Teilnehmer ein. Der Gesellschaftsraum im Gasthof Baumgarten bietet den entsprechenden Platz für die Gruppe der 11
Technikinteressierten. Daniel erwähnt die „internationale“ Besetzung dieses Kurses. 4 Schweizer, 1 Amerikaner und 6 Deutsche. Immerhin spricht Daniel darum auch Hochdeutsch, was uns die Sache sehr
erleichtert hat.

Ohne lange Vorreden geht’s gleich zur Sache. Daniels Programm orientiert sich an der von ihm erstellten neuaufgelegten Reparaturbroschüre.Zu vielen dort geschilderten Themen hat Daniel
gleich originale Anschauungsstücke mitgebracht.

Die Themen sind reichhaltig und selbst wenn man das eine oder andere vielleicht schon mal gehört hat, Daniel hat immer wieder einige Tricks auf Lager, die aus seinen selbst gemachten Erfahrungen mit der Traction entstammen.

So ackern wir die Funktion des
Verbrennungsmotors, die Ventilsteuerung,
Vergaser, Zündung und die immer wieder
„rätselhafte“ Welt der Elektrik durch. Kuppelung, Getriebe, Differenzial und der richtige Umgang mit der Schaltung runden das Programm ab.


Als endlich um 13.00 Uhr die Gasthausküche das Zeichen zum Mittagessen gibt, qualmt uns schon ein bißchen die Birne.

Der Nachmittag ist der Praxis vorbehalten. Nach dem ausgiebigen gemeinsamen und schmackhaften Mittagessen geht’s zu Daniels Werkstatt, die nur wenige Meter von unserem „Schulungscenter“ entfernt liegt. Die liebevoll gestaltete Lokalität weist sofort auf die Automarke hin, um die es hier geht. „POSTE No. 1908“ ist aufgeteilt in eine Garage und in eine kleine Schmiede als Werkstatt im gegenüber-liegenden Gebäude. In der Garage ein C4 in Arbeit und Daniels SIX. In Ermangelung eines 11er’s werdendie nun folgenden Praxisarbeiten an dem Sechszylinder vorgenommen. Trotz bedrohlicher Enge hat in
der Garage noch eine Bierzelt-Garnitur Platz gefunden. Also - zunächst eine kleine Pause für die wir mit Kaffee und Kuchen bewirtet werden. Unsere Versorgung erledigt ganz perfekt Daniels Tochter, denn seine Frau liegt leider mit mehrfach gebrochenem Bein im Krankenhaus. Andererseits hat Daniel selbst gerade den ersten Tag den Verband von seiner schlimmen Fingerverletzung ab. Jedoch den Kursus abzusagen kam für ihn nicht in Frage!
Frisch gestärkt nach unserer Kaffeepause steigen alle in ihren Blaumann. Daniel erläutert zunächst, daß für ihn gute handwerkliche Arbeit immer mit gutem
Werkzeug verbunden ist. Er rät uns was zu beachten ist und welche Spezialwerkzeuge man haben sollte. Danach ist Ventile einstellen am SIX angesagt. Gottseidank hat der ja soviele Ventile, sodaß jeder mal drankommen konnte. Anschließend in die Grube unters Auto. Daniel schickt zunächst die Großen nach unten, damit anschließend für die Kleineren keine Öltropfen mehr unter dem Motor hängen.

Um ca. 17.30 Uhr neigt sich der Kurs dem Ende. Ein anstrengender und lehrreicher Tag liegt hinter uns. Wir Weitangereisten übernachten zum Sonntag noch im Gasthaus Baumgarten und da Daniel ja „Strohwitwer“ ist, verbringt er und seine Tochter noch den Abend mit uns zum weiteren Fachsimpeln.
Ein herzlicher Dank an Daniel, den ich sicher im Namen aller Teilnehmer aussprechen kann!
Hoffentlich begegnen wir uns einmal wieder!

Es grüßt

Peter Mävers