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Kupplungsprobleme

Ergänzung zum Internetbeitrag von Franz Brugger

Daniel Eberli


Wie erwähnt, hatte sich der "Anfängerkurs" vom 30./31. März überraschend und kurzfristig zu einem "Fortgeschrittenenkurs" entwickelt. Angefangen hatte es ganz harmlos, als der Besitzer nach der Probefahrt meldete, dass die Einstellarbeiten an Ventilen, Zündung und Vergaser
erfolgreich gewesen seien, aber dass ihm der dritte Gang zweimal herausgefallen sei. Ich stellte fest, dass das Kupplungsspiel eingestellt werden musste, was ich auch machte. - Nur brachte dies nichts, im Gegenteil, nach zweimaligem Versuch musste ich zur Kenntnis nehmen, dass die Kupplung hängen geblieben war. Da von aussen keine weitere Diagnose möglich war, mussten Motor und Getriebe ausgebaut werden.

Die nach der Demontage geäusserte Vermutung, dass das Kupplungsdrucklager zu dünn war, hat sich inzwischen bestätigt. Offensichtlich war bei der vor nicht allzulanger Zeit erfolgten Überholung der Kupplung ein fremdes Lager verwendet worden.

Da dieses zu wenig dick war, konnte das Lager über den Führungsdorn heraus geraten, wobei es sich verklemmte (siehe Bild "Kupplungsglocke"),
womit weder ein richtiges Auskuppeln, noch ein Einkuppeln möglich war. Zum Wiedereinbau kamen der Besitzer des Fahrzeuges und ein weiterer Kursteilnehmer am 16. April wieder nach Benken.
Inzwischen hatte ich die nötigen Ersatzteile besorgt - der Besitzer hatte sich entschlossen, gleich eine Lamellenkupplung einzubauen.
Kupplungsdrucklagervergleich

Die eigentliche Reparatur und der Einbau gingen zügig voran. Hingegen zeigten sich danach unerwartete Probleme: Die Länge des Kupplungsseiles
liess sich nur mit der Dremel (Miniaturschleifmaschine) so anpassen, dass auch wirklich gekuppelt werden konnte. Einen Schrecken erlebten wir, als wir kurz vor der Probefahrt feststellen musste, dass die Leitung, welche das Öl zur Kipphebelwelle hoch bringt, an der oberen Lötstelle lose war. Der Ausbau der Leitung wäre bei einem "Large" überhaupt kein Problem gewesen, bei einem"Légère" wie im vorliegenden Fall schien es zunächst unmöglich. chliesslich
gelang der Ausbau jedoch, und wir konnten die Leitung neu verlöten und mit allerlei Tricks wieder einbauen.

Einige zusätzliche Arbeiten wie das Einstellen der (falsch montierten) Scheinwerfer benötigten ebenfalls viel Zeit.
Bei der Probefahrt zum Nachtessen erschreckte mich eine weitere Überraschung: Bei eingeschaltetem Licht fiel das Ampèremeter vollumfänglich auf "Entladen". Und so sollte der Besitzer im Dunkeln während zweier Stunden nach Hause fahren... Immerhin: Die Kupplung funktionierte einwandfrei und seidenweich.

Das zu wenig dicke Drucklager war über den Führungsdorn
heraus geraten, wobei es sich verklemmte.


Eine nähere Überprüfung und logische Überlegungen liess dann aber mit hoher Sicherheit vermuten, dass das Ampèremeter schon seit langem falsch angeschlossen war und dass die Lichtmaschine ordnungsgemäss funktionierte.
Fahrer und Auto kamen denn auch gut zu Hause an, und meine Garage war wieder bereit für den Kurs vom 20./21. April.

Auch wenn die Panne für mich belastend gewesen war - insbesondere auch, weil meine Garage durch das defekte Auto blockiert war und ich wusste, dass ich sie drei Wochen später wieder für einen Kurs frei haben musste - so bleibt mir die ganze Geschichte trotzdem in angenehmer Erinnerung: Das kameradschaftliche Verhalten der Kursteilnehmer war für mich eine absolut
positive Erfahrung und ich danke ganz herzlich allen Beteiligten für die Unterstützung.

Daniel Eberli

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Weitere Bilder zur Kupplungsreparatur
 
Lamellenkupplung  
 
Die neuen Kupplungscheiben  
 
Das neue Kupplungsdrucklager  
 
Die alte Kupplung  
 
Motor mit neuer Kupplung wieder eingebaut