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Das ACI-Treffen in Sursee

12. September 2010

Marcel Broennle

Kein Zweifel, Petrus ist ein heimlicher Citroën-Fan, vor allem des Traction Avant, denn schon wie bei den letzten Ausflügen der Region Süd des CTAC war auch dem Treffen der Amicale Citroën Internationale, kurz ACI, die Sonne hold. Der Schreibende, der um 6.53 Uhr den Regionalzug in Lancy-Pont-Rouge bestieg, um 7.10 Uhr in Genève-Cornavin den IC/IR nach Luzern mit Halt in Sursee, freute sich riesig auf seinen ersten Besuch eines ACI-Treffens. Vor 11 Jahren fand es in Pfäffikon ZH statt, und da war er noch nicht vom Traction-Avant-Fieber (einem gutmütigen Virus) befallen und Mitglied dieses sympathischen Clubs.

Seine charmante Begleiterin Nelly wartete bereits mit dem Auto zur Fahrt auf das vom Bahnhof weit weg gelegene Ausstellungsgelände. Schon vor 10 Uhr, dem offiziellen Beginn des Treffens, waren Dutzende von Citroën-Fahrzeugen mit ihren stolzen Besitzern anwesend. Traction Avant, DS, 2 CV (Döschwo, also 2 Pferde auf 4 Rädern), C4, CX, Maserati, Pallas, Fourgon C2 und noch des Reigens mehr. Bei warmem Spätsommerwetter waren die ersten Besucher schon beim Kaffee und Fachsimpeln. Die Freude stand den Citroën-Besitzern wie auch den Besuchern auf dem Gesicht geschrieben.

Die verschiedenen Paraden, bei denen die zusammengehörigen Modelle in Reih und Glied aufgestellt waren, bildeten eine wahre Augenweide. Etwa 40 Traction Avant in zwei Reihen, die einem das Herz höher schlagen liessen, dann die Citroën DS (eine wahre Déesse, also Göttin), die 2 CV in verschiedensten Farben und Variationen, wie auch Modelle neuerer Generationen, insgesamt 237 Fahrzeuge!

Interessant und anregend waren die diversen Diskussionen mit den stolzen Oldtimer-Besitzern. So erklärte uns ein Automechaniker mit St. Galler Schildern, wie er seine smaragdgrüne Citroën Croisette (siehe Foto) aus dem Jahre 1961 wieder auf Vordermann gebracht hatte. Es ist das letzte existierende Fahrzeug eines nur in einer Auflage von 27 Exemplaren produzierten Modells.

Berüchtigt war es für seine Rostanfälligkeit, und dieser Fachmann ersetzte in einer gross angelegten Operation mit zwei Helfern sämtliche durchrosteten Blechpartien. Dieses Cabriolet wird notabene in Sammlerkreisen zu Preisen zwischen 100'000 und 350'000 Euros gehandelt. Wer hat soviel Kleingeld? Da nimmt sich doch der Preis eines Traction Avant sehr bescheiden aus, und die charakteristische Schnauze dieses Autos ist eben einmalig.

Toll war nicht nur das Wiedersehen mit CTAC-Mitgliedern, sondern auch die Kontaktnahme mit Aussenstehenden, die an diesem wohl organisierten und gut beschilderten Treffen teilnahmen, auch solche aus dem benachbarten Elsass und Süddeutschland. Neben den diversen Citroën-Modellen gab es natürlich auch Stände mit Essen und Getränken, mit Ersatzteilen, Souvenirs und sonstiger mit der Marke verbundener Artikel, auch Modellautos diverser Massstäbe.


Besonders originell schien dem Schreibenden jener Besitzer, der eine ganze Sammlung von Citroën-Miniaturmodellen hinter seinem Heckfenster gekonnt auf einem Diorama zur Schau stellte.


Alles in allem wiederum ein herrlicher CTAC-Anlass, der in mir noch die Überzeugung stärkte, dass eben der Citroën Traction Avant seinen besonderen, unschlagbaren Charme besitzt.



Den Organisatoren gebührt ein herzliches Dankeschön, au revoir et à la prochaine!

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