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Erfüllung eines Lebenstraums

Karel Beukema

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Als ich mich endgültig entschied, unser neues Haus in Opperdoes mit dem etwa 10.000 m2 grossen Gelände zu erwerben, schwebte mir immer vor, dass ich nicht nur eine Garage samt Werkstatt haben würde, sondern auch dass mein Lebenstraum, einmal einen Autofriedhof einschliesslich Verwertung einrichten zu können, erfüllt werden könnte.

Daniel Eberli

Die ersten –einfacheren- Wünsche wurden bereits im letzten Jahr erfüllt: die Garage und die Werkstatt sind da und haben bereits über den Landesgrenzen einen gewissen Ruf erworben. Ein gewisser Herr Eberli scheint hier also eine Zweigstelle eröffnet zu haben. Ich warte nur noch bis er mal in Holland einen seiner bekannten Reparaturkurse veranstalten wird. Vielleicht bekommt er dann auch Kunden aus Skandinavien… Stellt Euch mal vor: Opperdoes als internationaler Treffpunkt der Europäischen Traction Fanatiker…. Unsere Nachbargemeine Medemblik hat sich diesen Ruf bereits vor Jahren im internationalen Segelsport erworben.

Übrig blieb noch der Autofriedhof. Dieser Wunsch wurde wie folgt erfüllt. Bekanntlich hatte ich mir, als ich vor einigen Jahren in das 15H Abenteuer eingestiegen bin, nicht nur ein, sondern zur gleichen Zeit zwei Autos erworben. Das eine war weitgehend original und komplett und hatte nur 30 Jahre in einem Gewächshaus in der Nähe von Den Haag gestanden; das andere war vom damaligen Eigentümer erst vor 20 Jahren erworben worden und stand lediglich –halb restauriert und weitgehend unvollständig- in einer Garage. Das erste –komplette- Auto war in dem Sinne eine Enttäuschung, dass es zwar komplett war, sich jedoch in sehr schlechtem Zustand befand. Bei einem Sturm waren anscheinend die Fenster des Gewächshauses zerbrochen und der schöne trockene Aufstellplatz des Autos hatte sich in einen feuchten Sumpf verwandelt. Das einmal so schöne Auto war also zum feuchten und gerosteten Trümmerhaufen geworden. Was in Frankreich ohne Probleme mit alten Autos passieren kann, geht in unserem Land mit der feuchten Meeresluft eben nicht!

Traction Avant
Traction Avant
Traction Avant

Mit einem Preisverhältnis von 1:5 erwarb ich Ende 2005 also beide Autos in einem “Deal”. Viele brauchbare Teile des Wracks wandte ich zur Komplettierung des anderen Autos an. Der Rest –also eine weitgehend ausgekleidete Traction 15H- wurde in einem Schuppen beiseite gestellt und verbrachtete dort in relativer Ruhe und unter schonenden Umständen weitere 5 Jahre, bis mich im letzten Dezember der Eigentümer des Schuppen anrief und mitteilte, dass er den Platz wohl für andere Zwecke benötige.

Traction Avant
Traction Avant
Traction Avant


Also hatte ich mir für das letzte Wochenende einen Autotransporter gemietet, auf der ich das Wrack von Sassenheim (in der Umgebung von Leiden) nach Opperdoes überführen konnte. Als ich den Autotransporter vom Vermieter bekam, war er nagelneu mit nur 300 km auf dem Tacho. Der Kontrast zum fast 57 Jahr alten Traction-Wrack hätte nicht grösser sein können! Mit Hilfe der elektrischen Winde war das Aufladen der Traction ganz einfach. Nach richtigem Festzurren schloss sich die rechten Türe der Traction auf einmal nicht mehr richtig. Bekanntlich passiert dies, wenn die Kutsche so weich ist, dass die Schweller durchbiegen. Jeder Zweifel, ob ich dieses Auto nicht doch mal restaurieren sollte, war damit endgültig überwunden.

Der Wrack wurde auf eine sorgfaltig ausgewählte Stelle unseres Gelände gestellt, so dass eventuelle Besucher –und die der historischen Eisenbahn, die nah an unserem Gelände vorbei geht- wirklich den Eindruck bekommen, dass man auch in Holland bei Bauern noch interessante Objekte entdecken kann. Ein seit langem bestehender Wunsch wurde also erfüllt.

Das weitere Zerlegen des Wracks wird in der kommenden Zeit bei besserem Wetter erfolgen. Es gibt noch jede Menge brauchbarer Teile, die sich besser bei uns in der Garage, als beim Autoverwerter lagern lassen.

Bis bald!
Karel