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Das erste Mal einer munteren 80-jährigen

Paolo Suter

Traction Avant Cabriolet

Mein Bruder und ich im Gespräch mit Regine Hansche

Wir wollten mal erfahren (mein Bruder, Mitinhaber des Cabrios und ich), wie unser 11AL Cabriolet so ankommt, inmitten anderer Schönheiten aller Epochen.
Die erste ACCA vom 18.09.2016 in Ascona kam gerade gelegen, waren doch sowohl die Anmeldegebühr als auch die Anfahrstrecke von Ponte Capriasca nach Ascona und retour erträglich (bekanntlich bewegen wir unser Auto nur sehr selten, da auch gar nicht eingelöst).
Da wir jährlich in Como beim Villa d’Este «Concour d’Elegance» - of course nur als Zuschauer – dabei sind, waren wir uns im klaren, dass unser Cabrio sich bei weitem nicht im erforderten «Concour d’Elegance»-Zustand befindet, waren also ohne jegliche Erwartung angetreten, auf dem roten Teppich der Siegerbühne aufgeboten zu werden.
Wir waren schon stolz darüber, dass trotz «Numerus clausus» von lediglich 50 Autos unser Cabrio akzeptiert wurde (wir hörten von mehreren Ablehnungen), vielleicht auch Dank der ausführlichen «History» die wir dem Antrag beigelegt hatten, inklusive Link zur CTAC-Site.
So durften wir unsere 11AL als letzte der nur 10 vorhandenen Vorkriegsmodelle und einzige Representantin der Marke Citroën einreihen (streng schweizerisch nach Jahrgang eingeordnet, auf der langgestreckten Piazza von Ascona).
Erste erfreuliche Ueberraschung als die Truppe der Jurie-Experten bei uns vorbei kam: Der Jury-Expertin Regine Hansche, jedem Citroënist der in Vergangenkheit mit der Retrogarage-Heussi zu tun gehabt hat bestens bekannt, brauchten wir gar nichts vorzutragen. Sie belehrte gar ihre Expertenkollegen pointiert und fachkundig.
Dann die lustigen Anekdoten: Zuschauergruppen, die beim ersteingereihten Bentley der 20er Jahre ihr Besuch begonnen hatten, äusserten sich spontan bei der Ansicht der Traction in etwa so: «So, jetzt fangen die Nachkriegsmodelle an» und nach Durchsicht des einheitlich vom Organisator verteilten Datenblattes, stutzig geworden «was, 1936? – ist da nicht ein Fehler vorhanden? – ist denn das die Möglichkeit?» und schauten zurück auf die Ur-Rahmenkonstruktionen die noch lange an die Pferdekutschen erinnerten.
Diese spontane Aussagen vermittelten uns die umwerfenden Eindrücke, welche das Erscheinen der Traction 1934 ausgelöst haben müssen. Es musste tatsächlich eine extrem futuristische Weltneuheit gewesen sein, wenn noch heute Menschen, die kurz zuvor neun Autos jener Zeit angeschaut haben, kaum glauben können, dass die Traction aus derselben Epoche stammt.
Die grösste Genugtuung: zufälligerweise war unser Auto etwa gegenüber der Bühne eingereiht, wo am Schluss die Pokale verteilt wurden. So hatte sich einen Pulk von über 100 Personen eng um unsere Traction versammelt. Als alles vorbei war, räumten alle Teilnehmer langsam die Piazza, bei den Starvorgängen erlebte man «troubles» aller Sorte, die glimpflichsten davon die bläulich-oeligen Qualmwolken, wobei sich die Zuschauer z.T. darüber lustig machten. Als wir endlich freie Strasse hatten und den Motor starteten gab’s von der verbliebenen Menschenmenge spontan Applaus: unser Motor sprang praktisch nach einer halber Umdrehung an und die 11AL setzte sich in Bewegung dezent geräuschlos (absichtlich mit eingelegtem 1. Gang und durchgedrückter Kupplung angelassen…).

Bildergalerie der Teilnehmerfahrzeuge