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CTAC-Jahresschluss in der Nordwestschweiz

14. Dezember 2017

Text und Bilder: Rudolf Weber

Eigentlich sind die Abendanlässe des CTATCs, so verlockend die Einladungen jeweils klingen, für uns Mitglieder der Region Nord nicht sehr beliebt. Denn in der Regel müssen wir dafür den Grossraum Zürich durchqueren und dies zu einer Zeit, da der Verkehr praktisch zum Erliegen kommt. Da wir aber in der Region Nord immer wieder von Besuchern aus anderen Regionen überrascht werden, die eigentlich dasselbe Problem bewältigen müssen, nur in umgekehrter Fahrrichtung, wollten Walti Homberger und ich uns nicht lumpen lassen und die Fahrt nach Eiken wagen.

Eiken? Da muss man zuerst Google zu Hilfe nehmen. Eiken liegt nahe der Schweizer Grenze. Ennet des Rheins sieht man die Lichter von Bad Säckingen. Gefühlsmässig im Baselbiet liegt es aber noch auf Aargauer-Grund. Um hinzukommen mussten wir dem Verkehr ein Schnippchen schlagen. Dies erforderte eine Routenwahl entlang des Hochrheins, welche wirklich alle stautechnischen Brennpunkte umgeht und eine zwar längere, jedoch entspanntere Fahrt ermöglichte.

Tatsächlich trafen wir, als am weitesten angereiste, sogar noch wenige Minuten vor dem Organisator, Fritz Müller, ein. Der grosse Saal im Restaurant Rössli irritierte uns zuerst etwas. War er für eine Hochzeit vorbereitet? Feierlich weiss gedeckt, Kerzen, Tannenzweige, Christbaumkugeln, Erdnüsse auf den Tischen und ein festlich geschmückter Christbaum in der Ecke. Der Wirt bestätigte jedoch, dass wir schon richtig seien und hier die CTAC-Feier stattfinden würde.

CTAC-Klausfeier Nordwest

Der Präsident legt persönlich Hand an.

Nun packten Fritz und Trudy Müller ihre grossen Taschen aus, um den Tisch noch mit Schokoladen-Naschereien und Mandarinen zu ergänzen. Dies ergab eine Weihnachtstafel vom Feinsten. Auch die früh aufgetauchten Karl und Ilse Wick lieferten einen Beitrag: Sie hatten für jedes Gedeck aus verschiedenen Teigwaren kleine Nudel-Engel gebastelt und diese mit Goldfarbe versehen.

Derweil trat Paul Walder in Aktion. Um nicht nur Weihnachts- sondern auch Traction-Ambiente zu erzeugen, brachte er einen Tractionkühler mit, montiert auf einer weissen Platte und beleuchtet mit einer elektrischen Kerze.

CTAC-Klausfeier Nordwest

Von links: Fritz Müller, Walti Homberger, Trudy Müller, Paul Walder

Nebenbei erfuhren wir, dass Paul Walder viele Jahre mit dem Künstler Tinguely unterwegs war und auch heute noch die verschiebbaren Kunstwerke in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt aufbaut und zusätzlich den Service und die Revisionen an den beweglichen Teilen der Skulpturen macht.

CTAC-Klausfeier Nordwest

Jetzt trafen nach und nach die Gäste ein, welche über den schön dekorierten Saal staunten. Dass das Menu ebenfalls auf hohem Niveau war, verwunderte nicht. Im Rössli Eiken wird nicht nur sehr gut gekocht, sondern es werden auch grosse Portionen serviert und Supplements gibt es à discrétion.

CTAC-Klausfeier Nordwest

Walti Homberger bringt die Gäste zum lachen.


Zwischen den Gängen unterhielt uns Walti Homberger mit einer launigen Betrachtung über die Tücken des Rentnerdaseins und erntete dafür grosses Gelächter. Zum Glück fühlten sich die anwesenden Tractionisten von der Problematik, wie man den Tag als Rentner verbringt, nicht besonders angesprochen, kann doch eine Traction einen wesentlichen Beitrag zum erfüllten Leben eines Pensionierten beitragen.

CTAC-Klausfeier Nordwest

Der überraschte Präsident und Daniel Löhrer


Als weitere Überraschung trat unser Bibliothekar, Daniel Löhrer, auf den Plan um dem Präsidenten seinen Dank auszusprechen. Er lobte Fritzens engagierte und besonnene Amtsführung, welche am 28. Januar 18 nun leider zu Ende gehe. Als persönliches Dankeschön überreichte er Fritz ein Traction-Avant-Modell im Format 1:18, welches er für ihn zusammengebaut hatte.

Nachdem auch Dessert und Kaffee genossen waren, nahte der Aufbruch. Unsere Rückfahrt führte diesmal über die Autobahn, da gegen Mitternacht sogar der Nordring einigermassen befahrbar sein sollte. Es war dann auch nicht der Nordring, welcher eine Herausforderung bot, sondern ein veritabler Schneesturm im Osten der Stadt Zürich, welcher auf der schneebedeckten Fahrbahn ein Lenkgefühl erzeugte, welches eher an das Führen eines Schiffes erinnerte. Um halb eins wartete dann bei mir in Effretikon die nächste Aufgabe auf uns – das Ausgraben von Waltis Auto unter fast 20 Zentimeter schwerem Nassschnee, damit er den letzten Teil seiner Heimreise nach Robenhausen antreten konnte.

Der erste CTAC-Klausanlass in der Nordwestschweiz (man sieht, wir hoffen auf Wiederholung) wird uns also in jeder Hinsicht in besonderer Erinnerung bleiben.