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De BeeBee ihres Wägeli | ||
Mit einer kleinen Serie von Mundartgeschichten möchte ich versuchen, die Zeiten, in denen unsere Tractions noch das tägliche Verkehrsbild prägten, wieder zu geben. Diese Geschichten aus der Zeit, da Autobahnen eine Seltenheit waren, dafür auf den Strassen ausserorts noch keine Geschwindigkeitsbegrenzung herrschte und am Sonntagabend am Radio die Sendung für Automobilisten "Chömed guet hei" ausgestrahlt wurde, enthalten viel ländliches Lokalkolorit. Dies entspricht meinen Erinnerungen und meiner damaligen Sichtweise, auch wenn schon damals mein Horizont etwas weiter war, als bis zum Grütemer Rebberg. – Übrigens: Dinhard – oder "Diinert", wie die "Eingeborgenen" sagen, liegt am Rande des Zürcher Weinlandes, ungefähr 10 Kilometer nördlich von Winterthur. |
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Daniel Eberli | ||
I de füfzger und sächzger Jahr händ Filmschtar z'Italie und z'Amerika Hoochkonjunktur gha mit Doppeliniziale. DeeDee isch Doris Day gsii, d’ZeeZee d’Claudia Cardinale und d’BeeBee d'Brigit Bardo. Au z'Dinert hät jede d'BeeBee gkännt. Das isch aber nid d'Brischit Bardo gsii, sondern d'Berta Büechi. Und eso hät si au uusgsee. Ebä, nid wie d’Bardo. |
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Zu dere Ziit händ di meischte Puure i de Gmeind Dinert schwiizer Traktore gha. Hürlima, Bührer, öppen-en Buecher und de Wiilema z'Welsike hät en Wöwä gha. (Ämal die, wo e chli Französisch händ chöne, händ das "Vevey" richtig chöne säge…). De blau Wöwä hät übrigens wie die schpötere Deäss Kurvelampe gha, wo händ chöne um d'Egge luege. I de Moschti händ's zwee Traktore gha. De elter isch en dreiredrige Loki-Traktor gsii, |
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de nöier en vierredrige Schteir – en Traktor us Öschtriich, und dä hät au echli meh Tampf gha. |
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Di verschidene Geböide händ e wundersami Tachlandschaft bildet. Und natürlich sind’s härrlichi Schpillplätz gsii für öis. Im Rossschtall hät übrigens de Tömel emal mit eme-ne Luftgwehrli uf miich gschosse, eso dass de Polze grad i de Windjagge gschteckt isch und ich en bluetrote Tupf uf de Bruscht gha ha. Er hätt dänn gseit, er heg gmeint, s'Luftgwehrli seg nid glade… D’ODAG hät dänn na dis na uufghört mit Moschte und Puure und hät aagfange mit Transpörtle. Si händ immer meh Laschtwäge gha. |
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Irgendwänn vor e paar Jaar isch dänn das Gländ verchauft worde. Hüt schtaht deet s’Noteredörfli, en Aart e Reie-n-eifamiliehüüsli-Sidlig im Landhuus-Schtiil. Aber ich schweife-n-ab. Also, d'BeeBee hät am Zälgliwäg gwohnt. De Zälgliwäg isch vo de Welsikerschtrass is Oberdorf ufe ggange. Tiräkt i de Verlängerig hät de Kleiner gwohnt. S'Kleiner's händ puuret, und si händ Chind gha, öppe-n-i miim Alter. S'Kleiner's Gwärb isch zur Helfti as Puurehuus vom Schnauz-Heiri aapoue gsii. Dur das hät d'Schüür en intressanti Archidektur überchoo: S'Tänn hät en rächte Winkel gmacht. Vo de Schtrass här hät me chöne-n-inefahre, aber nid hine-n-use, wie i de meischte Zürcher Puurehööf, sondern mit eme scharfe Boge gäge linggs hät me zwar mit dem Traktor usechöne, aber für en Wage isch es z'äng gsii – und vor allem z'wenig höch, wil me under de Schtrohbühne dure hät müese. I de Schüür ine hät's en Fuederuufzuug gha. Ich ha das doo-zmal genial gfunde: Bevor me-n-isch go höie hät me zwei Trahtseil qwär über de Wage gleit, druff längs drei Holzschtange. Dänn hät me de Wage glade und wä-me zrugg i de Schüür ine gsii isch, hät me s'ganz Fueder a dene Trahtseil ufezoge und dobe isch me mit ere Bühne us Holz, wo uf Schine gloffe-n-isch drunder gfahre. Dänn hät me i de Schüür ine mit dere Bühne chöne es Schtuck wiit fahre-n-und dänn das Fueder uf de Höischtock gheie. Wohlverschtande vo Hand, und das isch amigs e warmi Büetz gsii, so under-em Tach. Defür isch-es bi dere Konschtruktion mögli gsii, dass mer wän es Gwitter choo isch, inert chürzeschter Ziit drei Fueder Höi under's Tach pracht hät: Eis uf de Rollbühne, dänn hät me de Roli uf'd Sitte gschtellt und hät eis am Fuederuufzuug hange laa, und dänn hät no en Wage im Tänn Platz gha. Me hät nu i de Hetz nid törfe vergässe d'Drahtseil und Holzschtange-n-uf de Wage z'legge, bevor me aagfange hät lade, suscht hät me dänn d'Arschcharte zoge! Mir Chind händ amigs uf em Höischtock gschpillt. Mer händ Höi- und Schtrohburge poue, oder mer sind vom Höischtock uf d'Schtrobühne-n-übere ggumpet. Emal simmer vom Höischtock uf en Höiwage-n-übere ggumpet, und natürli hät jede wele echli wiiter choo. Ich han en Gwaltssatz gmacht,han aber überseh, dass da no en Balke gha hät. |
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Ich han a dem de Grind aagschlage, und schtatt das i uf em Höiwage glandet wär, hät's mer dänn nüme-n-übere glanget, und ich bin zwüschet em Höiwage-n-und em Höischtock uf de Tännbode-n-abe gknallt. Zum Glück han-i kän grössere Schade devo treit… (Glaub-i wenigschtens!) Wis-a-wis vom Kleiner hät's e Schüür gha, wo no zu de Moschti ghört hät. Deet ine isch en Woxhal gschtande, wo mir Chind liebend gärn drin gschpilt händ. |
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Vauxhall 1954 | ||
Das Auto hät niemer me pruucht, obwoll's eigentli gar nid eso schlächt zwäg gsii isch. Wahrschniinli hät's am Grosser ghöört, und de hät sich en wiisse Corvär gkauft – esone-n-amerikanischi Heckschlüüdere mit luftgküeltem Sächszilinder-Motor im Heck. | ||
Corvair 1960 | ||
Ich ha kei Aanig, was us dem Woxhal worde-n-isch. Mir hett er no gfale. (Ämal meh, als de Corvär…!) Jetz bini doch bimeid scho wider abgschweift. Also: Zrugg zur BeeBee. Si hät elei i dem Huus gwont. Wänn's mer rächt isch, isch si früehner emal Handarbeitslehreri gsii. Si isch en alti Jumpfere gsii und hät Wärt druuf gleit, das mer ihre "Frölein Büechi" gseit hät. Bösi Zunge würded säge "Sone Verschwändig" – aber das ghört nid i die Gschicht. Si hät es Hinderteil gha, wie-n-es tuusig Frängkigs Pralinee – aber das ghört au nid i die Gschicht. Emal ame-n-e-n-Abig vor de tradizionelle Aabigunderhaltig vo de Dorfverein hät si minere Mueter aavertrout, si leggi hüt z'Abig nume-n-eis Paar Underhose-n-aa, dass si weniger tick schiini. |
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Nachtraag |
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S'isch mängmal scho luschtig: Da tänkt me jahrelang nid a Öppis, und dänn chunnt uf eimal wider alles a's Tagesliecht. Daniel Eberli |