Die Citroën Raupenfahrzeuge (Autochenilles) | ||
Ein wenig bekanntes Kapitel - 2. Teil (vergl. Teil 1) |
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Daniel Eberli | ||
Leider hatte ich bislang noch nicht das Vergnügen, eine Citroën Kegresse eingehend unter die Lupe zu nehmen, schon gar nicht, damit zu fahren. Lange Zeit war ich auf Spekulationen angewiesen. Mehr Klarheit erlangte ich, - zumindest was Fahrzeuge des Typs C4 und C6 betrifft - , als mir für diesen Typ eine Werbeschrift von ca. 1930 in die Hände kam. Eine originalgetreue Übersetzung folgt im 3. Teil. |
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Heutzutage mag erstaunen, für wie viele Einsatzvarianten die Raupenfahrzeuge angepriesen wurde. Andrerseits muss berücksichtigt werden, dass speziell in der kleinräumigen Landwirtschaft Europas bis nach dem zweiten Weltkrieg hauptsächlich mit dem Pferd gearbeitet wurde. Für mehr oder weniger stationären Einsatz (zum Beispiel für den Antrieb von Dreschmaschinen) kamen nach der Jahrhundertwende Dampfmaschinen oder ähnliche schwere Geräte zur Anwendung. Auf dem Feld waren diese nicht einsetzbar. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die ersten auf Feld und Wiese brauchbaren Traktoren entwickelt. Einige Beispiele: Fordson, weltweit einer der grössten Produzenten, startete 1917 ernsthaft mit der Fabrikation. Lanz brachte den ersten Bulldog 1921 heraus. Hürlimann, lange Zeit einer der führenden Schweizer Traktorenhersteller, begann 1929 mit der Produktion seines ersten Traktors, ebenso wie der Konkurrent Bührer. Kleinbetriebe bedienten sich in der Schweiz neben Ochsen und Pferden den Einachsschleppern, wie sie heute noch als Motormäher eingesetzt werden. Mittlere Betriebe schafften sich nach dem Krieg so genannte Autotraktoren an, Fahrzeuge, welche aus ausgedienten, meist verkürzten Personenwagen aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, umgebaut und mit einem zweiten Getriebe und einem seitlichen Messerbalken versehen wurden. Nebenstehend ein Müller Traktor, basierend auf Citroën B10/B12, (ca. 1925, Umbau 1934). Insbesondere für Militärzwecke gab es schon früher Schlepper, doch waren diese sehr schwer, unhandlich und auch teuer. Der grosse Vorteil der Citroën Kegresse lag neben der hohen Geländegängigkeit in der Vielseitigkeit der Einsetzbarkeit. |
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Artillerieschlepper 1931 | ||
Für den durchschnittlichen Landwirtschaftsbetrieb dürfte sie zu teuer gewesen sein, aber für Grossbetriebe, aber auch für Kooperationen oder für die öffentliche Hand war sie ein ideales Transportmittel. Eine bemerkenswerte Zahl dürfte bei reichen Grossgrundbesitzern – insbesondere in England – als Jagdwagen verwendet worden sein. (Siehe auch „From „A“ to „X“, 75 years of Citroën in the UK”, ISBN 90-76537-01-1.) Citroën Raupenfahrzeuge waren – interessanterweise auch in Österreich – mehrfach bei Feuerwehren im Einsatz. Unter anderen. beschaffte sich die Stadt Wien 1931 gleich zwei C6-Kegressen. Sie wurden nicht nur für Löscheinsätze am Stadtrand verwendet, sondern auch zur Schneeräumung eingesetzt. |
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Citroën Raupenfahrzeuge wurden verwendet zur Rasenpflege bei Golfplätzen, zum Schleppen von Flugzeugen auf Grasplätzen, zum Ziehen von Kanalbooten vom Ufer aus, für den Holztransport und für vieles mehr. | ||
Flugzeugschlepp 1921 |
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Schon bald fanden sich auch Nachahmer sowohl auf der Seite der Achsenmächte, als auch bei den Alliierten, auch da sowohl in gepanzerter, als auch in ungepanzerter Ausführung. Obwohl Citroën auch nach dem Krieg bis 1970 Nutzfahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 10 Tonnen baute, verschwanden die Raupenfahrzeuge mit dem Konkurs im Jahre 1934 aus den zivilen Verkaufskatalogen von Citroën. |
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Hanomag; Deutschland | ||
Deutsches "Ketten-Krad" | ||
White, USA | ||
Leider ist nicht bekannt, auf welchen Bauernhöfen noch eine Kegresse vor sich hinrostet. Nebenstehend ein Beispiel, welches ich vor einiger Zeit auf dem Internet gefunden habe. Es scheint, als hätte das Fahrzeug keine Bremsen an der Vorderachse, was darauf hinweist, dass es sich dabei um eine Version vor 1927, vermutlich um einen B10 oder B12, handelt. |
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In den folgenden Bücher sind ebenfalls Hinweise zu Citroën Halbkettenfahrzeugen zu finden: „Toutes les Citroën“ von René Bellu, ISBN 2-85922-014-3; „Le Catalogue Citroën“ von Fabien Sabatès, ISBN 2-7072-0256-8. |
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Der dritte Teil besteht aus der Übersetzung einer Werbe- und Informationsbroschüre für Citroën Kegresse C4 / C6. | ||
3. Teil (pdf-Datei, 1.3 MB) |
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