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Hinterrädler-Abenteuer
1. Szene Von Benken
gings nach Marthalen, dann weiter über die Hochebene nach Alten.
Danach fuhr ich zügig hinunter ins Thurtal. Bei der neuen Holzbrücke
musste ich kurz anhalten um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Anschliessend
konnte ich die Brücke überqueren und plötzlich begann
Fréderik zu stottern. Während ich mich noch wunderte, zog
er auch schon wieder an und lief sauber, als ob nichts gewesen wäre.
Musste sich wohl im Schiebebetrieb verschluckt haben. |
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Ein Druck
auf den Anlasser und der Motor sprang an. Ich fuhr weiter, bis nach
500 Metern der Motor erneut stotterte. Durch Pumpen mit dem Gaspedal schaffte
ich weitere 200 Meter, dann war Schluss. Ratlos steckte ich den Kopf unter die Motorhaube. Um etwas zu versuchen, schloss ich den Benzinhahn, und nach einigen Versuchen sprang der Motor tatsächlich wieder an. Aha, zu viel Benzin! Wahrscheinlich war der Lötzinn, den wir vorne auf die Düse gelötet hatten, zumindest teilweise abgefallen, so dass das Gemisch zu fett war. Mit dosiertem Öffnen des Benzinhahns (was wunderbar während der Fahrt geht, denn dieser ist weit unten rechts im Fussraum angebracht...), schaffte ich über einen Kilometer. Am Strassenrand griff ich zum Handy und bat meine Frau Agi, welche zum Glück an diesem Morgen frei hatte, mich abzuschleppen. Dann versucht ich, meine Kollegin, welche den Kurs organisierte, über meine Verspätung zu informieren. Interessanterweise meldete sie sich nicht. |
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Also rief
ich ins Kurslokal an, wo ich erfuhr, dass erst beinahe eine Woche später
wieder ein solcher Kurs stattfand. Ein Blick in meine Agenda bestätigte
mir, dass ich an diesem Tag frei hatte. (Wer, wie ich, Schicht arbeitet,
kann dies sicher verstehen...) Nun, wenigstens ein Problem weniger.
Wäre noch praktisch, wenn ich wenigstens das Auto aus eigener Kraft
wenden könnte, dachte ich, und drückte auf den Anlasser. Tatsächlich
kam ich ohne weitere Problem nach Hause, wo ich den Wagen direkt in die
Garage fuhr. |
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2. Szene |
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Er ist an einem Familienfest und hat gesehen, wie wir vorbei gefahren sind. Wir könnten doch noch zusammen in einer Besenbeiz etwas zu uns nehmen, meint er. Wir finden dies eine gute Idee und verabreden uns mit ihm. In Seuzach fülle ich zwei Liter Kühlerwasser nach, da der Kühler und vor allem auch die Wasserpumpe leckt. (Die Reparatur ist für den nächsten Winter vorgesehen!) Die Rückfahrt zum Farhof bei Ossingen, wo die Besenbeiz steht, verläuft ereignislos. Wir parkieren das Auto publikumswirksam vor der Beiz, im Schatten und relativ schräg am Abhang. Wir bestellen uns etwas zu trinken und warten auf Peter. Nach einer Dreiviertelstunde knurrt unser Magen so laut, dass wir uns das Essen bestellen. Ich erreiche Peter am Telefon er sei festgehalten worden. So geniessen Agi und ich das Nachtessen eben alleine. Nach dem Essen rufe ich Peter nochmals an, um ihm mitzuteilen, dass wir fertig sind und nach Hause fahren. Wir bezahlen unsere Rechnung, und setzen uns ins Auto, genau beobachtet von Dutzenden von Augen der zahlreichen Gäste. Ein Druck auf den Anlasser Fréderik springt nicht an. Ich versuche es mehrfach, doch der Motor will nicht feuern. Ich steige aus, stecke ratlos meinen Kopf unter die Kühlerhaube, flute den Vergaser und rüttle an den Kerzensteckern. Dann schliesse ich die Haube wieder. Ich steige ein, drücke den Starter und beim vierten Versuch springt der Motor an! Das Publikum applaudiert begeistert. Mit roten Ohren fahre ich an: Wenn die wüssten, dass ich keine Ahnung hatte! | |||
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Zwei Kilometer später glücklicherweise ausser Sichtweite
der Besenbeiz stehen wir am Strassenrand. Während ich erneut
den Kopf unter die Haube stecke, hält ein Motorradfahrer an und fragt,
ob er helfen kann. Ich gebe zur Antwort. Eigentlich nicht, ich habe
keine Ahnung, woran es liegen könnte. Der Moto Guzzi-Fahrer zieht
den Helm aus, und wir kommen ins Gespräch. Wenigstens hat er
einen passenden Schlüssel für meine Kerzen bei sich. Ich baue
die vorderste Kerze aus sie ist völlig trocken, was auf ein
Vergaserproblem hindeutet. Trotz des hellen Sonnenlichts stelle ich jedoch
wenig später fest, dass kein Zündfunke zu sehen ist. Nach meinen
Überlegungen müsste der Zündverteiler mit dem Unterbrecher
in Ordnung sein. Die Teile waren noch nicht lange benutzt. Auch die Zündspule
scheint mir OK zu sein. Vor meinem geistigen Auge betrachte ich das Schaltschema des AC4. Ob vielleicht das Zündschloss??? Ich halte meinen Kopf unter das Armaturenbrett, doch neben dem hellen Gegenlicht ist es da so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen kann. |
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Mit der Hand
verfolge ich die Leitungen und spüre plötzlich, dass
eines der Kabel lose ist! Ich lege es vorsichtig auf das zuführende
Kabel, drücke den Anlasserknopf und der Motor springt sofort
an! 3. Szene Im Waldstück
zwischen Hettlingen und Henggart fuhr ich besonders aufmerksam, um nicht
überrascht zu werden, falls plötzlich Wild die Strasse überqueren
sollte. Was mich dann aber bei der Autobahnbrücke bei Henggart voll
in die Eisen treten liess, war nicht ein Fuchs oder ein Reh, sondern ein
riesiger Bernhardiner, der sich dort auf der Fahrbahn tummelte. Aus mehr
als 60 km/h brachte ich den alten Wagen mit laut quietschenden Reifen
zum Stehen, wobei ich die Bremse stotternd betätigte, um das Fahrzeug
auf der Spur zu halten. Kaum stand Fréderik, trottete
das Riesenvieh gemütlich davon. |
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Kurz nach
dem Autobahnzufahrt Örlingen verlöscht ohne Vorwarnung das Licht
an meinem Auto. Anhalten auf freiem Feld scheint mir zu gefährlich,
so dass ich mich entschliesse, bis ins Dorf weiter zu fahren. Der Fahrer
hinter mir macht mich mit der Lichthupe darauf aufmerksam, dass meine
Rücklichter nicht brennen. Da ich nicht darauf reagiere, löscht
er seine Scheinwerfer ganz. Zwar können wir nun den ganzen Sternenhimmel
über uns bewundern, aber von der Strasse können wir kaum mehr
etwas sehen! Astro-Navigation ist auf einer zweitklassigen Kantonsstrasse
doch ein wenig präzises Verfahren. Zum Glück setzt beim Gegenverkehr
keiner zum Überholen an! - Macht schon Spass, so eine sommerliche Abendausfahrt im offenen Auto! |
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