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Es werde Licht... | |||||||||||
Umbau eines 15/Six auf 12 Volt |
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Daniel
Eberli |
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Der Verfasser lehnt jede Haftung insbesondere für Schäden, welche durch selber vorgenommene Veränderungen an der elektrischen Installation am Fahrzeug selbst, aber auch für Unfälle oder Bussen, welche sich als Folge dieser Umbauten ergeben könnten, - strikte ab | |||||||||||
Dem aufmerksamen Leser des Berichtes über
die Reise nach Wien wird nicht entgangen sein, dass einem Teilnehmer 50
Kilometer vor der heimatlichen Garage die Lichtmaschine ihren Dienst quittierte.
Nun, das betroffene Auto war mein Six. Zu Hause baute ich die Lichtmaschine aus und stellte verschiedene Versuche an, welche mir über den Zustand der Lichtmaschine und des Reglers Klarheit verschaffen sollten. Auch eine weitere alte Lichtmaschine, welche sich in meinem Fundus befand, wurde in die Tests einbezogen doch ich kam zu keinem klaren Resultat. Schliesslich packte ich die Lichtmaschinen und zwei Regler in eine Kiste und fuhr zu einem Autoelektriker. Der Befund war eindeutig: Bei der einen Lichtmaschine war die Feldwicklung defekt, bei der anderen der Anker. Leider handelte es sich nicht um das gleiche Fabrikat, so dass es nicht möglich war, aus den vorhandenen Teilen ein funktionierendes Gerät zu bauen. Eine fachmännische Reparatur mit Neuwickeln hätte einiges Geld verschlungen. Da die Lichtmaschine einer Traction für den heutigen Verkehr auch in neuwertigem Zustand nur knapp genügend Strom liefert und zudem meine 6-Volt Batterie wahrscheinlich im nächsten Frühling ersetzt werden muss, entschloss ich mich zum Einbau eines Alternators und damit verbundenem Wechsel von 6 auf 12 Volt. Einige Probleme liessen sich einfach lösen, dafür tauchten zum Teil überraschend andere auf. Wie ich den Umbau vorgenommen habe, beschreibt dieser Bericht. |
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Beim ersten Schritt ging es darum, einen geeigneten Alternator zu finden.
Beim 15/Six muss die zentrale Welle sowohl hinten wie vorne aus dem Gehäuse
herausschauen, damit auf der einen Seite der Ventilator, auf der anderen
Seite das Antriebs-Poulie angebracht werden kann. Bosch führt einen
solchen Alternator im Sortiment. Er findet normalerweise Verwendung im
VW Bulli. Vermittelt durch Albi Schorta konnte ich den Alternator komplett
mit angepasstem Ventilator und für den Six passendem Sockel beziehen
bei Jean-Claude Tilly, 131,A rue des charrons, F-67270 Alteckendorf. Jean-Claude
Tilly ist Elsässer und spricht fliessend Deutsch. |
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Es könnte jedoch sein, dass diese nicht
mehr lieferbar sind. Auf alle Fälle war ich erstaunt, wie viele Glühbirnen
in unserem Auto verbaut sind... Für die vorderen Blinker habe ich sogar
orange Birnen verwendet. Bei den Scheinwerfern stellte ich fest, dass der
Durchmesser der modernen H4-Birnen so knapp in die alten Marchal-Fassungen
passen, dass sie festgeklemmt werden. Allerdings sind sie dann zu lang und
stehen beim Mittelsteg an. Zudem stören die Kontaktbügel für
die originalen Glühlampen. Nachdem ich alles vermessen hatte, beschloss ich, einen Versuch zu wagen. Ich wickelte einen dünnen Karton um den Glaskolben, um ihn zu schützen. Dann trennte ich mit der Mini-Trennscheibe meiner Dremel den Kragen einer H4-Birne ab. Selbstverständlich muss dies mit Gefühl erfolgen, sonst zerstört man die Glühlampe. Ebenfalls mit Gefühl bohrte ich die Nieten auf, welche die Kontaktbügel für die Original-Glühlampen im Marchal-Sockel festhält. Gegebenenfalls wäre ein Rückbau möglich. |
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Abtrennen des genieteten Kragens beim H4-Leuchtkörper. Es handelt sich hier um einen Test an einer defekten Birne. Für das endgültige Produkt wurde der Glaskörper mit einem dünnen Karton geschützt. Der Glaskörper darf übrigens nicht mit den Fingern berührt werden, da sich ansonsten Fettspuren einbrennen. | |||||||||||
Die H4-Birne muss unter Anwendung sanfter Gewalt
(mittels einer Zange) in die Fassung gedrückt werden. Ist sie ganz
am Anschlag, passt sie genau in den alten Reflektor. Zumindest an der Garagenwand
sieht das Bild praktisch identisch aus, wie mit den alten 6-Volt-Birnen
nur eben heller. Ich hätte mir gewünscht, zur breiteren
Ausleuchtung den Leuchtkörper einige Millimeter weiter Richtung Scheinwerferglas
zu schieben, doch war dies wegen des Mittelsteges meiner Scheinwerfer nicht
möglich. Dennoch bin ich mit dem Resultat zufrieden. Achtung: Es eignen sich nur diejenigen H4-Birnen, bei welchen der Ring mit dem Bajonett-Verschluss mit Punkten geschweisst ist. (z.B. Phillips). Andere Fabrikate (z.B. Osram) sind rundum gelötet, so dass sich der Ring nicht entfernen lässt. |
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Nun, damit hatte ich den leichteren Teil erledigt. Schwieriger war die Beantwortung der Frage, was mit den übrigen Stromverbrauchern geschehen sollte. In meiner Reparaturbroschüre hatte ich zu diesem Thema geschrieben, man könne sich eine Batterie mit offenen Stegen beschaffen und dann in der Mitte einen 6-Volt-Abgriff anbringen. Allerdings musste ich feststellen, dass solche Batterien in der Schweiz kaum mehr erhältlich sind. Schliesslich wurde ich dank eines Hinweises von Helge Torgersen in Österreich fündig. | |||||||||||
Der abgetrennte Kragen, die Fassung
Typ Marchal, die einsatzbereite Glühlampe und die Dremel
mit Trennscheibe. |
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Man sicherte mir zu, dass die gewünschte
Grösse lieferbar sei. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Berichtes
war der Akku jedoch noch nicht geliefert, schliesslich brauche ich ihn erst
im Frühling, und für die Tests genügt eine moderne
Batterie in weissem Plastik ebenfalls. AKKU-BATTERIE-VERTRIEB Inh. Rubenthaler Walter Gewerbepark 17 A-6068 Mils/Hall in Tirol (AUSTRIA) Tel.: 0043-(0)5223-536 46 Fax: 0043-(0)5223-536 46-11 E-Mail: akku@tirol.com Internet: www.tirol.com/akku |
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Das Problem mit den 6-Volt-Verbrauchern
musste sich doch auch anders lösen lassen! - wozu hat man denn einen
ausgebildeten Elektroniker in der Familie? Mein Sohn Florian baute mir schliesslich
einen Spannungswandler von 12 auf 6 Volt, mit einer Dauerleistung von 10
Ampères und Spitzenleistung von 15 Ampères bei 6 Volt, der
sich zudem durch einen geringen Leerlaufverbrauch und einen guten Wirkungsgrad
auszeichnet. Wenn er sich im Fahrbetrieb bewährt und davon gehen
wir aus wird Florian das Gerät für ca. Fr. 120.- auf Bestellung
liefern können. Anfragen über mich unter eberlid@swissonline.ch. Dank dieses Spannungswandlers teilte ich die Stromversorgung meines Autos in vier Gruppen mit den folgenden Verbrauchern, wobei die über das Zündschloss geschalteten 6-Volt-Verbraucher über ein Relais geschaltet werden: |
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12 Volt direkt | 12 V über Zündschloss | 6 Volt direkt | 6 Volt über Zündschloss | ||||||||
Anlasser Beleuchtung (innen und aussen) Spannungswandler Hupen |
Zündung Armaturenbeleuchtung Blinker Bremslicht Radio Rückfahrlampe |
Uhr | Benzinuhr Scheibenwischer Wassertemperatur-Anzeige Öldruck-Anzeige Heizlüfter |
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Das vorgängig dargestellte Schaltschema
zeigt die Verkabelung für 6 Volt. Die notwendigen Änderungen können
kaum zeichnerisch dargestellt werden. Mit Hilfe der obigen Tabelle sollte
es jedoch möglich sein, diese nachzuvollziehen.
Die gesalzenen Strassen haben bislang noch keine Fahrt zugelassen. Bereits jetzt jedoch kann ich feststellen, dass die Scheinwerfer massiv an Leuchtkraft gewonnen haben und sowohl die Blinker, als auch die Schluss- und Bremslichter deutlich besser zu sehen sind. |
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Fragen und Antworten
Welches sind die Konsequenzen,
wenn statt der Gleichstrom-Lichtmaschine ein Alternator eingebaut wird? |
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Ist ein Schaltschema
erhältlich? Antwort: Obwohl theoretisch unsere Autos als Neuwagen mehr oder weniger identisch ausgestattet waren, findet man heute kaum zwei Autos mit der gleichen Verkabelung. Aus diesem Grund und wegen des recht grossen Aufwandes habe ich darauf verzichtet, ein vollständiges Schaltschema zu zeichnen. Ich bin der Meinung, mit dem Schaltschema der Originalversion, zusammen mit der nebenstehenden Skizze müsste es auch so jedem technisch interessierten Tractionisten möglich sein, den Umbau nach seinen Bedürfnissen vorzunehmen. Was kann der eingangs erwähnte Spannungswandler und was nicht? Antwort: Dank des tiefen Leerlaufstromes kann er sofern nötig (zum Beispiel zum Betreiben der Borduhr) ständig an der Batterie angeschlossen bleiben. |
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Ich habe ihn über einen Steckkontakt
angeschlossen, damit ich ihn für längere Standzeiten leicht von
der Batterie trennen kann. Der Spannungswandler bringt genügend Leistung
für die normalen Verbraucher, wie zum Beispiel der Scheibenwischer
Motor und natürlich die Benzinuhr. Die Leistung genügt jedoch
auf keinen Fall für den Anlassermotor. Wie wird vermieden, dass die entgegenkommenden Autofahrer durch das hellere Licht geblendet werden? Grundsätzlich ändert sich an der Einstellung der Scheinwerfer nichts. Da die Original-Reflektoren und Streuscheiben nicht für asymmetrisches Licht eingerichtet sind, muss die hell-dunkel-Grenze (welche übrigens recht scharf ist) so eingestellt werden, wie beim asymmetrischen Licht die linke Seite. Ich denke, dass durch leichtes Verdrehen der Birne in der Fassung das Licht quasi-asymmetrisch eingestellt werden kann. Dies kann ich jedoch erst feststellen, wenn sich die Strassenbedingungen wieder für Veteranenfahrzeuge eignen. Ich weise mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass die Verwendung von H4-Birnen keinerlei Standard entspricht und deshalb illegal ist. Die Verantwortung liegt ganz beim Fahrzeughalter. Hinweise dazu sind zu finden unter: http://www.admin.ch/ch/d/sr/741_41/a74.html. Was kostet der Umbau? Bedingt durch den relativ hohen Preis des Alternators (ca. 800.- Euro) muss man auch dann, wenn man die Arbeit selbst ausführt, mit Kosten von ca. 1600.- bis 1800.- Franken rechnen. Dafür gewinnt man an Sicherheit, Komfort und Alltagstauglichkeit. Die Unterschiede zum Umbau eines 11-ers beschränken sich auf die Verwendung einer anderen Lichtmaschine respektive eines Alternators. Grösstes Problem ist die Befestigung. P.S. Wer sein Auto nicht auf 12 Volt umbauen, aber trotzdem
nicht auf den Betrieb eines Autoradios oder auf die Lademöglichkeit
für sein Handy oder sein GPS verzichten möchte: Besten Dank an Hans Georg Koch und Karel Beukema für die Erweiterung des Fragenkataloges. |