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Hoch das Bein!
 
Wie soll die Traction angehoben werden?
 
Daniel Eberli
 

Hin und wieder wird mir die Frage gestellt, wie man die Traction für Reparatur- und Wartungsarbeiten am Besten anhebt.
Ich bin in der glücklichen Lage (respektive ich habe mich in die Lage gebracht...), für Wartungs- und Reparaturarbeiten eine Arbeitsgrube in meiner Garage zur Verfügung zu haben. In die Winkeleisen, welche ich als Rahmen am oberen Rand angebracht habe, lege ich nicht nur die Bretter zur Abdeckung, sondern ich habe darin einen mit Druckluft betriebenen Grubenheber platziert, den ich sowohl längs, als auch quer verschieben kann. Das untenstehende Bild zeigt die Konstruktion: An zwei senkrecht montierten Platten sind oben zwei Rollen angebracht, welche in den oben erwähnten Winkeleisen verschiebbar sind. Die Platten sind mit zwei kräftigen Rundeisen verbunden. Auf diesen wiederum ist – beweglich mit leicht hohlförmigen Rollen, (damit sie auf den Rundeisen geführt werden) ein kleiner Wagen aufgelegt, welcher den Zylinder mit der eigentlichen Hebevorrichtung mit sich führt. Die genannten Teile sind im unten gezeigten Bild grün gefärbt.
In der Mitte des Hebezylinders ist normalerweise ein eiserner Teller angebracht, wie er bei jedem Wagenheber üblich ist. Diesen habe ich herausgehoben und in die Öffnung eine Eigenkonstruktion eingesteckt, welche im zweiten Bild skizziert ist.
Der Sinn dieser Konstruktion ist der, den Wagen nicht in der Mitte am Chassis unter dem Getriebe, sondern aussen bei den Schwingarmen anzuheben. Da die Teller seitlich verschiebbar sind, können sie in der Breite angepasst werden, so dass sie für die verschiedensten Fahrzeuge dienen können – und insbesondere auch für das Anheben der Traction an der Hinterachse Verwendung finden.
Beim untenstehenden Bild ist die Konstruktion um 90 Grad geschwenkt, so dass sie längs der Grube verläuft. Ich bringe sie jeweils in diese Position, wenn ich sie nicht brauche.

Grubenheber
Zubehör zur Verwendung bei Citroën Traction Avant

Nun hat ja nicht jeder Tractionist eine Grube. Die skizzierte Konstruktion kann auch angepasst werden für einen Rangierwagenheber. Allerdings müssen dann die pink eingefärbten Teile gekürzt werden, damit die Konstruktion unter dem stehenden Auto Platz findet.

Wie soll die Traction mit „Hausmitteln“ angehoben werden?
Zur Grundausstattung jeder Tractionisten-Garage gehört ein Rangierwagenheber.
Das Gebot der Sicherheit – sowohl für den Besitzer, als auch für das Fahrzeug – verbietet allerdings an einem Auto zu arbeiten, das nur mit dem Wagenheber hochgehoben wird (Radwechsel ausgenommen). Für weiter gehende Wartungs- und Reparaturarbeiten wird der Wagen auf Böcke gestellt.
Für einzelne Arbeiten kann der Wagen auf Rampen gefahren werden. Zum Abschmieren sind diese jedoch nicht geeignet, da meistens dafür die Räder gedreht werden müssen, was nicht geht, wenn diese auf den Rampen stehen...
Auf Grund gemachter Beobachtungen rate ich davon ab, vorne eine Traction am Querträger unter dem Getriebe anzuheben – zumindest nicht ohne Hilfsmittel. Ich empfehle, entweder eine Konstruktion im Sinne meiner Skizze zu fertigen, oder einen Hartholzklotz zu schneiden, welche in der Mitte eine Nut hat und im Übrigen leicht hohlrund geformt ist, so dass er der Form des Querträgers unter dem Getriebe entspricht.
Damit lässt sich die Kraft (respektive das Gewicht) verteilen. Die Unterstellböcke können dann vorne unter die Schwingarme – am Besten im Bereich der Stossdämpferbefestigung oder unter die werkseitig vorgesehenen Punkte für den Original-Wagenheber – gestellt werden. So lässt sich sicher arbeiten.
Mehrere Kollegen finden meine Vorsicht übertrieben und die Verwendung des oben skizzierten Holzklotzes unnötig. Sie sind der Meinung, der Träger unter dem Getriebe sei stark genug, um dort den Wagenheber anzusetzen. Vielleicht haben sie ja recht und die Beschädigungen, die ich an mehreren Fahrzeugen gesehen habe, rühren von Kollisionen mit Steinen etc.
An der Hinterachse sind – abgesehen vom seltenen Schmieren der Radlager und dem Überprüfen der Bremsbeläge – nur wenig Arbeiten nötig. Dennoch ist es wichtig, zu berücksichtigen, dass die Traction nicht in der Mitte der Hinterachse angehoben werden darf. Auch dort eignet sich die oben genannte Tragkonstruktion für den Grubenheber. Als Alternative könnte man auch bei der Hinterachse ein – allerdings längeres - Holzstück unterlegen, doch sollte auch dieses derart geformt sein, dass es nicht abrutschen kann. Zudem kommt dann das Auspuffrohr in den Weg.
Hingegen ist das massive Rohr, welches am Ende des hinteren Fussraumes quer über die ganze Wagenbreite führt, und an welchem die hinteren Torsionsstäbe befestigt sind, stark genug, so dass man dort das Auto in der Mitte anheben kann. (Siehe Hinweis auf dem vorangehenden Bild.) Das Problem ist allerdings, dass der Wagenheber dann sehr weit unter das Fahrzeug geschoben werden muss und sich kaum mehr Hebebewegungen ausführen lassen. Die Böcke werden dann unter die Wagenheberaufnahmen an den hinteren Schwingarmen untergestellt. Danach soll der Wagenheber langsam entlastet werden, denn bedingt durch die Position der Wagenheberaufnahmen ergibt sich eine Hebelwirkung so dass der Wagen wieder etwas einfedert.
Eine weitere Position für den Rangierwagenheber hinten ist unter den Teilen für die Höhenverstellung, ersichtlich im nebenstehenden Bild. Diese Teile sind stark genug. Allerdings stellt sich dann das Problem, dass der Wagen erst auf der einen Seite angehoben werden muss um einen Bock unter den Aufnahmepunkt für den Originalwagenheber stellen zu können. Will man danach das Auto auf der anderen Seite anheben, ist grosse Vorsicht angesagt, weil der Rangierwagenheber einen seitlichen Zug auf das Fahrzeug und somit auf den Bock ausübt. Das gleiche gilt natürlich auch beim Absenken.
An der Karosserie selbst würde ich das Auto nur bei grossflächiger Druckverteilung unterstellen. Ebenfalls nur in Ausnahmefällen würde ich einen Wagen auf vier Böcke stellen. Im Normalfall würde ich deren zwei verwenden - entweder vorne oder hinten. Es ist zu beachten, dass, bedingt durch die Bauart des Rangierwagenhebers, dieser beim Hubvorgang einen gewissen Weg zurücklegen muss. Wenn er nun - zum Beispiel bei ungeeignetem Untergrund - gebremst oder blockiert wird, wirkt sich der entsprechende Zug auf das zu hebende Fahrzeug aus, was sich fatal auswirken könnte, wenn dieses nicht sicher steht.
Die nachfolgenden Bilder zeigen die Original-Wagenheber und die entsprechenden Aufnahmepunkte bei den vorderen und den hinteren Schwingarmen.