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Es passierte zwischen Bad Ischl und Gmunden. Wegen eines
Lichtsignals herrschte stockender Kolonnenverkehr. Dann, in einem Strassentunnel
entlang des Traunsees, ertönte plötzlich ein unglaublicher Knall.
Kurz darauf hörten wir das fürchterliche Quietschen einer Vollbremsung.
Ich befürchtete das Schlimmste. War ein Lastwagen auf unsere stehende
Kolonne von 10 Tractions aufgefahren? War unsere Reise nun schon zu Ende?
Ein Blick in den Rückspiegel zeigte Tractions hinter mir, aber weit
zurück in die Kolonne sah man nicht. An ein Aussteigen im Tunnel
war nicht zu denken, zudem begann die Kolonne wieder zu rollen. Glücklich
wieder am Tageslicht und in einer Linkskurve konnte man dann wieder alle
10 Fahrzeuge überblicken, keines fehlte und offensichtlich waren
alle intakt. Welche Erleichterung, dass sich der Knall als Fehlzündung
in Ernst Mühlheims Auspuff entpuppte, über den wir am Abend
im Hotel Steinmaurer in Gmunden dann herzlich lachten. Es ist nicht selbstverständlich,
dass 10 dieser betagten Fahrzeuge ohne nennenswerte Probleme insgesamt
über 12'000 Kilometer zurücklegten. Meine Traction 11B hat diese
Reise quasi als Jubiläumsfahrt mitgemacht - sie wurde dieses Jahr
50 - und gehörte trotzdem zu den jüngsten Teilnehmern.
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Traction-Überfall im Tiroler Touristenörtchen
St. Johann ..................................................................................
Foto: Bräuer |
Doch was führte diese Veteranen - ich spreche immer noch von den
Fahrzeugen, die Fahrer und Fahrerinnen kann man, im Zeichen der rapid
anwachsenden Alterspyramide, eigentlich ganz gut als reifere Jugendliche
bezeichnen, obwohl ihre Jahrgänge denen ihrer Autos verdächtig
gleichen, - was führte also diese Veteranen mitten ins Salzkammergut?
Die Geschichte begann bereits 2003, als sich ein bisher unbekannter österreichischer
Tractionist beim CTAC meldete und anfragte, ob er sich an einer Reise
von der Schweiz an die Tractionade in Zentralfrankreich beteiligen könnte.
Aus dem daraus resultierenden Reiseerlebnis wurde eine Freundschaft und
es keimte der Wunsch, nach Osten zu fahren und die Heimat dieses Tractionisten
und einiger seiner Freunde des Doppelwinkels kennen zu lernen. Eine Umfrage
im Club zeigte, dass das Interesse, einmal eine längere Fahrt zu
machen und dabei ins Ausland zu reisen, vorhanden war.
So starteten denn am 8. Oktober 2005 10 Fahrzeuge mit insgesamt 22 Insassen
von der Schweiz Richtung Vorarlberg und über den Arlbergpass zu einer
achttägigen Fahrt durch die schönsten Ecken Österreichs
um zum krönenden Abschluss Wien zu erreichen.
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Am traumhaften Hallstättersee
..............................................................................................................................Foto:
Deller |
Österreichs Strassen bieten, abseits der Autobahnen und ausserhalb
der Hauptreisesaison ein wunderbares Fahrerlebnis. Da war zum Beispiel
die Fahrt vom Tirol über Berchtesgaden nach Salzburg, die mit ihren
Steigungen und Kurven die Traction forderte, aber nie überforderte.
Deutlich hatte ich den Eindruck, dass nicht nur uns Insassen die wunderschöne
alpine Gegend mit ihren hübschen Dörfern und blumenbekränzten
Fenstern Freude bereitete sondern es auch der Traction Spass machte, wieder
einmal zu zeigen, was ihr legendärer Vorderradantrieb und ihre Bodenhaltung
auch heute noch zu leisten imstande ist. Das Tempo des modernen Verkehrs
war problemlos zu halten, eher musste man sich zwischendurch über
einen bummelnden holländischen Touristen ärgern.
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Leider wurde der Friede in Schortas Traction durch sehr seltsame Geräusche
aus dem linken Vorderrad etwas gestört. Kein Grund zur Panik, die
Bremse erhitzte sich nicht und der Kofferraum war - wie wir das von einem
Tractiongaragisten natürlich erwarten - voll von Werkzeugen und Ersatzteilen.
Das Geräusch - es trat meist beim Bremsen auf - verstärkte sich
im Verlauf der Fahrt zunehmend, so dass es sogar im vorausfahrenden Wagen
zu hören war. Doch Albi Schorta hat bekanntlich Nerven wie Stahl.
Unverzagt nahm er die Talfahrt nach Berchtesgaden Richtung Salzburg in
Angriff - bis dann plötzlich das gepeinigte Rad blockierte und seiner
geliebten Gattin einen Schreckensschrei entlockte.Doch den Mutigen ist
das Glück hold. Eben näherten wir uns der Stelle, wo wir die
von Salzburg uns zur Begrüssung entgegengefahrenen Tractionisten
treffen wollten.
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Hat er etwas gegen Fotografen?
Showtime mit Albi Schorta! ....Foto: Deller |
Ein erhebender Augenblick, als sich hier Fahrzeuge aus der ganzen Schweiz,
aus Wien und Salzburg trafen. Und welche Show als die Österreicher
Kollegen live miterleben durften, wie Albi seine Traction in einer Zeit
reparierte für welche die Begabteren unter uns vermutlich ein Wochenende
in der Garage verbracht hätten. Mit kräftigen Bleihammerschlägen
wurde die Bremstrommel gelöst und nach und nach entsprangen der grösser
werdenden Spalte seltsame Metalltrümmer, welche bei mir jeweils in
schlimmsten Traction-Albträumen vorkommen. Albi war die Ruhe selbst
und diagnostizierte das Problem rasch: Über die Jahre hatte eine
Fächerscheibe ihre Spannkraft verloren, eine Mutter konnte sich lösen,
ein Bolzen rutschte aus dem Loch und das Unheil nahm seinen Lauf. Die
Männer standen fasziniert um den Profi als sei ein Tabledance im
Gange und die Damen genehmigten sich einen Kaffee im nahe gelegenen Gasthaus.
Für eine zweite Tasse reichte die Zeit nicht, denn schon war das
Fahrzeug wieder fahrtüchtig.
"Salzburg", "Mozartstadt", "Gastfreundschaft"
waren für anderthalb Tage die Stichworte. Wie so der Zufall spielt,
war unser Freund von der Frankreichfahrt zwar ein Einwohner von Wien,
hatte aber in seiner Studienzeit seine Börse mit Stadtführungen
in Salzburg aufgebessert. Und die in Salzburg lebenden Citroenfreunde
organisierten gleich die besten Esslokale, auf dass es uns ja gut in dieser
Stadt erginge. Noch harrte aber eine Prüfung auf uns, von der wir
nichts wussten. Etwas ausserhalb der Stadt liegt das wunderschöne
Lustschloss Hellbrunn, mit dem der damalige Fürstbischof Marcus Sittikus
versuchte, italienische Lebensfreude ins kühle, nordalpine Salzburg
zu bringen.
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Zu den dazu verwendeten Mitteln gehören
zahlreiche, noch heute funktionierende, versteckte Wasserspiele, welche
damals vermutlich viel "barocke Action" unter den Gästen
des Fürsten ausgelöst haben dürften. Etwas irritierend war,
dass der Parkführer ein gar seltsames österreichisch sprach und
auch seine Gesichtszüge eindeutig auf eine fernöstliche Abstammung
hinwiesen, also nicht gerade, was man in Salzburg erwartet. |
Wasserspiele der besonderen Art
............. Foto: Deller |
Es machte dem Kerl ganz grossen Spass, die Touristen
immer wieder in Fallen zu locken und dann überraschende eine Wasserquelle
zu aktivieren, mal von oben, dann von unten oder gar von der Seite, ein
für den Oktober etwas kühles Vergnügen. Dass er den Spass
aber nur sehr einseitig verstand zeigte sich, als zwei kräftige Tractionisten
ihn packten und dergleichen taten, wie sie ihn in den nächsten Weiher
werfen würden. Der Mann hatte zuerst eine Heidenangst und dann eine
furchtbare Wut, drohte mit der Polizei und sagte zu unserer Erheiterung,
es sei unsere Aufgabe, ihm Trinkgeld zu geben und nicht ihn zu plagen. Dass
er sich ersteres gründlich verscherzt hatte war ja klar. Und die Szene
mit Albi und Ernst und dem zappelnden Männchen dürfte wohl in
die Clubannalen eingehen.
Überhaupt wurde viel gelacht auf dieser Reise. Die Stimmung war
die ganz Woche entspannt, nichts vom Gehetze einer organisierten Gruppenreise.
Irgendwie übertragen diese Fahrzeuge ihren Charakter auf die Insassen.
Ruhig, souverän, ausdauernd transportierten sie ihre Gäste und
verhalfen an jedem Etappenort der Gruppe zur nötigen Aufmerksamkeit.
So sperrte etwa der eifrige Parkhauschef in Salzburg extra für die
schönen Autos einen Bezirk des Parkhauses ab. Oder dann wurde uns
beim Versuch im Örtchen Maria Taferl einen Parkplatz zu ergattern
erlaubt, auf der grossen Aussichtsterrasse vor der Basilika die Autos
in Reih und Glied aufzustellen, mit dem Hinweis, man hätte das schliesslich
vor einiger Zeit auch einer Gruppe von Rolls Royces erlaubt. In Anif,
einem Vorort von Salzburg, wo wir in einem herrlichen Gartenrestaurant
speisten, waren unsere Veteranen ebenso im Zentrum der Aufmerksamkeit
und japanische Touristinnen drängten sich ums Cabriolet von Ruedi
Jutz und wollten sich davor und darin fotografieren lassen.
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Hoch über der Donau vor der Basilika
Maria Taferl..............................................................................................
Foto: Eberli |
Ein Höhepunkt war natürlich Grein an der Donau, wo gleich das
ganze Zentrum des Städtchens für die anrollenden Schweizer reserviert
worden war. Welche Ehre! Natürlich wurde dabei etwas nachgeholfen.
Ein zweiter Wiener Tractionist mit Ferienhaus im Waldviertel hat durch
seine scheinbar unbegrenzten Beziehungen vieles Möglich gemacht,
wovon normale Touristen ausgeschlossen bleiben. Wer ist schon mal mit
einem Auto einfach so durchs Burgtor eines Schlosses gefahren? Und wenn
das Schloss zudem gar nicht öffentlich ist sondern privater Wohnsitz
eines österreichischen Adeligen?
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Nun - Thomas Loebenstein machte es möglich,
dass zwölf Tractions den Innenhof von Schloss Persenbeug dekorierten,
dem aktuellen Wohnsitz seiner kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Magister
Alexander Salvator Maria Josef Raphael Pius Habsburg-Lotringen aus der Toscana-Linie
... oh pardon, Österreich ist ja seit 1918 republikanisch. Also wir
besuchten Alexander Habsburg, immerhin ein Ururenkel vom Kaiser Franz Josef
und der legendären Sissi. - |
"Traction Parking only"
hiess es in Grein ...................................Foto:
Bräuer |
Nun, nach dieser Adelung müssen
wir uns vermutlich nicht mehr schämen, wenn wir mal einem historischen
Rolls Royce begegnen. Da wird unsere Traction Avant eine "steife Oberlippe"
machen und blasiert am Engländer vorbeiziehen.
Am schönsten
sind aber immer noch die Begegnungen mit Menschen, welche grosse Freude
am historischen Fahrzeug haben und ihre Geschichten hervorkramen, die
meist gleich beginnen. "mein Vater hatte früher...". Ein
netter Mann in Pöggstall erzählte mir spontan, dass er einen
frühen Nachkriegsmercedes fahre, welcher ursprünglich an Péron
nach Chile hätte ausgeliefert werden sollen.
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Doch
ehe der Wagen verschickt werden konnte, war Perron gestürzt (1955)
und das Auto aus einer Serie von nur 200 Wagen wurde in Österreich
verkauft und hat auch heute erst 35'000 km auf dem Tacho. War diese Geschichte
noch ziemlich glaubwürdig tönte folgende schon abenteuerlicher.
Ein unsere Tractions bewundernder Passant wollte vor einigen Jahren eine
alte Heuscheune aufräumen und geriet mit der Heugabel statt auf Heu
auf Blech. |
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Innenhof von Schloss Persebeug
- Sitz seiner kaiserlichen Hoheit
Alexander Habsburg ..............................................................................Foto
Eberli |
Unter den
Halmen stand ein Mercedes-Gefährt, das noch Hitlers Standarte trug,
und einer der Führerwagen war, welche bei Kriegsende versteckt wurden.Man
kann nicht von dieser Reise berichten, ohne auch die Schattenseiten zu
erwähnen - die österreichische Gastronomie! Schattenseiten kann
man sehr wörtlich nehmen, den kaum ein Reisemitglied wird nach hause
gekommen sein, ohne dass sich sein Schatten etwas vergrössert hätte
(bei mir war es ein gutes Kilogramm). Die Österreicher rühmen
sich, dass sie Meister der Dessertküche seien. Dies zu überprüfen
ist aber gar nicht so einfach. Was vorher schon aufgetischt wird, ist
so hervorragend, dass es schwierig ist, noch Platz für eine Nachspeise
zu finden. Natürlich haben es trotzdem alle versucht. Salzburger
Nockerl ist nun nicht mehr nur ein Liedtext sondern die Erinnerung an
die köstlichste vorstellbare Süssspeise, die auch optisch sehr
lustvoll aussieht - auf näheres möchte ich hier nicht eingehen!
Oder der Mohr im Rock! Der Mohr im Rock? Was ist den das? Nun - obwohl
Deutsch meine Muttersprache ist, fällt es mir wesentlich leichter,
eine italienische Speisekarte zu verstehen als ein österreichische.
Beispiele gefällig?
gekochter
Tafelspitz und Apfelkren
Surschopfbraten' in der Rein' mit Stöcklkraut
Wallerfilet in Knoblauchbutter
pikantes Kalbsbeuscherl mit Semmelk
Pinzgauer Kaspreßknödeln auf Specksauerkraut
Topfenknödel mit Marillenröster
Kletzennudeln mit Butter und Mohnzucker
Und wo gegessen
wird, wird auch getrunken. Noch immer finden wir Schweizer es lustig,
Witzchen über die österreichischen Weine zu machen, obwohl der
Glycol-Skandal nun 20 Jahre her ist. Und eine gewisse Sympathie hatte
man ja zu diesen Winzern immer, verschreiben wir das selbe Mittelchen
doch liebevoll unseren Tractions. Und mal ganz ehrlich - ist es nicht
auch bald 20 Jahre her, dass unsere Skifahrer Weltcuprennen gewannen?
Also tempi passati. Oesterreich hat aus jenem Tiefpunkt gelernt und in
der Zwischenzeit hervorragende Weine hervorgebracht, die international
Preise absahnen wie ihre Skifahrer. Insbesondere der grüne Veltliner
hat es uns angetan - vor allem wenn man zuvor die liebliche Wachau mit
der Traction durchfahren hat.
Ebenfalls
vermittelt durch Thomas Loebenstein nächtigten wir in einem Landgasthof,
mitten im Waldviertel, an dem eine Weinverkostung stattfand, die Klasse
hatte. Zu jedem Gang wurde der passende Wein serviert - man konnte zwischen
rot und weiss wählen oder gerade beide kosten. Das war aber noch
gar nichts verglichen mit dem Vorabend. Der erwähnte Beizer ist nämlich
auch Schnapsbrenner und seine gebrannten Wasser gehören zu den teuersten
aber auch gesuchtesten Wassern in Österreich. Ich frage mich noch
heute, wie wir alle es geschafft haben, 11 verschiedene Schnäpse
zu trinken und trotzdem aufrechten Hauptes ins Zimmer zu wandeln. Wahrscheinlich
lag es an der unnachahmlichen Qualität, dass am nächste Morgen
zwar die Tractions einige Startschwierigkeiten hatten (über Nacht
sanken die Temparaturen unter Null) aber bei den Fahrern kein Bedarf an
Alka-Seltzer zu verzeichen war.
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Aufbruch im Yspertal - nur die Fahrzeuge
sind etwas verkater............................................................................Foto:
Bräuer |
Es war ein
grosser Moment, als die 11 Tractions die Ortstafel von Wien passierten.
Fast hatte ich den Eindruck, dass die alten Damen ihren Lack noch etwas
stärker leuchten liessen und ihre Scheinwerfer unternehmungslustig
in die Wiener Sonne blinzelten. Nicht dass wir Fahrer keinen Stolz gezeigt
hätten. Von der Schweiz nach Wien ist halt doch etwas anderes als
ein Fährtchen rund um den Irchel oder um den Napf. Die Grösse
des Augenblicks hatte Daniel Eberli am besten antizipiert. Was frühen
Pionieren der Expedition Paris - Peking recht war, war Dani billig - auf
seinem Auto prangte ein Schild "Benken - Wien".
Gerne hätten die Autos sicher die Herausforderung des hektischen
Grossstadtverkehrs angenommen. Doch deren Fahrer waren nach über
1000 km doch etwas ermüdet und froh, direkt in die Tiefgarage ihres
Hotels fahren zu können. Somit blieben den Tractions die grandiosen
Bauten der untergegangenen Donaumonarchie verborgen. Um so mehr bewunderten
die zu Fussgänger mutierten Tractionisten die k.und k. Herrlichkeiten
und manch einer mag sich versündigt haben beim Gedanken, wie die
Geschichte wohl ausgegangen wäre, hätte der Gessler den Tell
und nicht der Tell den Gessler erschossen. Vielleicht würde dann
Zürich etwas mehr imperiale Grösse statt kleinstädtischen
Krämergeist zeigen. An Stelle der Langstrasse würde eine Prachtsallee
die Kreise 4 und 5 verbinden an der sich Palais, Residenzen und Lustbauten
abwechselten. Statt der Allmend könnte man sich kaiserliche Gärten
vorstellen, deren Attraktivität Tausende von Touristen anziehen.
Und - der Gedanke ist bestechend - hätte sich die Schweiz damals
nicht von Oesterreich losgesagt, wären wir ja noch immer die grössten
im Skisport.
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Schloss Schönbrunn................................................................................................................................................Foto:
Eberli |
Aber kehren
wir nicht nur mit den Gedanken in die Realität zurück sondern
auch mit den Wagen nach Hause in die Schweiz. Auf Grund des nahenden Ferienendes
gönnten wir unseren Fahrzeugen die Rückreis auf eigenen Rädern
nicht sondern vertrauten sie der OeBB an, welche den ganzen Tross in einer
Nachtaktion wieder ins Vorarlbergische zurückspedierte. Von der individuellen
Rückfahrt an den Wohnort ist lediglich zu vermelden, dass eine Lichtmaschine
ausgestiegen ist, mit Batteriekraft aber auch dieses Fahrzeug ohne fremde
Hilfe die heimatliche Garage erreicht hat.
Es bleibt
unseren Dank auszusprechen
an die österreichische Bevölkerung, welche die durch uns verursachten,
kleinere Verkehrsbehinderungen immer mit Geduld, Verständnis und
meistens auch mit Freude akzeptiert hat.
Vergessen
dürfen wir nicht die Hoteliers vom Berghotel Tuobingerkogel, die
Familie Bläuel. Frank Bläuel, selbst ein passionierter Tractionist,
hat von der Reise des CTAC nach Wien zufälligerweise erfahren und
die ganze Gesellschaft spontan zu einem Apéro in sein Hotel eingeladen.
Sogar die Presse war zugegen, um diesen denkwürdigen Anlass festzuhalten.
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Gruppenbild mit der Reisegesellschaft und
dem Ehepaar Bläuel auf dem Tulbinger Kogel..................................Foto:
Deller |
Ein
besonderer Dank geht an natürlich an die österreichischen Tractionisten,
die geholfen haben, dass diese Reise unvergesslich bleiben wird: Dr. Helge
Torgersen, der uns kundig die Sehenswürdigkeiten von Salzburg gezeigt
und erklärt und uns bis ins Waldviertel begleitet hat. Medizinalrat
Dr. Thomas Loebenstein, welcher Türen öffnete, die der Oeffentlichkeit
sonst verschlossen bleiben, welcher uns das Waldviertel - abseits vom Touristenstrom
- von seiner schönsten Seite zeigte und welcher uns stolz die prächtigsten
Ecken von Wien persönlich präsentierte.
Film über die grosse CTAC-Österreichfahrt |